AGORA Frühjahrstreffen 2025 bei SBB Cargo in Lörrach

Einblicke, Innovationen und intensive Diskussionen

Das erste AGORA-Meeting des Jahres fand auf Einladung von SBB Cargo in Lörrach bei Basel statt. Die Kollegen Stefan Fiechter, Raven Schäfer und Bruno Fischer organisierten ein eindrucksvolles Programm, das sowohl spannende Einblicke als auch Networking-Möglichkeiten bot – inklusive einer Hafenrundfahrt mit Blick auf das geplante Hafenbecken 3 des Projekts Gateway Basel Nord.

Im Fokus standen aktuelle Entwicklungen bei SBB Cargo, wie das Umstrukturierungsprogramm im Einzelwagenverkehr zur wirtschaftlichen Neuausrichtung oder das Projekt Suisse Cargo Logistik, das ein nationales KV-Netzwerk mit bis zu 14 Terminals vorsieht. Überrascht hat uns eine wesentliche Prämisse: im zukünftigen hochfrequent zu bedienenden innerschweizerischen Netzwerk sollen keine Sattelanhängern oder Wechselbehälter umgeschlagen werden. Hintergrund ist die weitere Prämisse des hohen Automatisierungsgrades. Diese Vorgabe verträgt sich schwerlich mit dem zeitaufwendigeren Greifzangenumschlag sowie den notwendigen manuellen Prozessen wie Kurbeln der Stützbeine. Marktteilnehmer werden eine angemessene Umstellungszeit auf top-lift fähiges Equipment erhalten. Die AGORA Gruppe wird mit großem Interesse dieses konsequente Pläne verfolgen. 

In der anschließenden AGORA-Agenda wurden interessante Umfrageergebnisse vorgestellt, etwa zur Umschlagentwicklung 2024, zu Anreizmodellen für fehlerarmes Arbeiten und zu alternativen Beleuchtungskonzepten. Letztere werden insbesondere dort benötigt, wo herkömmliche Flutlichtmasten z.B. bei breiten Kranmodulen und Verschattungen in Gleisgassen nicht ausreichen. Als wirksame Alternativen identifizierten Mitglieder u.a. bodennahe Pollerleuchten, Schienenstegbeleuchtungen und niedrige Gleisgassenbeleuchtungen. Zudem testet ein Mitglied derzeit eine intelligente Kranbeleuchtungslösung – die ersten Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.

Die Umfrage zu fehlerarmen Arbeiten zeigte: Prämienmodelle für Anwesenheit, Qualität (Schadensfreiheit) und Sicherheit (Unfallvermeidung) werden gerne angewendet. Als besonders wirkungsvoll werden technische Lösungen wie Softlanding-Systeme eingeschätzt, die Schäden physisch verhindern. Auch der offene Umgang mit selbst gemeldeten Fehlern und eine konstruktive Aufarbeitung im Team wurden als Erfolgsfaktor betont.

Zum Abschluss wurde ein gemeinsames Positionspapier zum Thema Automatisierung angestoßen. Ziel ist es, ein einheitliches Wording und Verständnis insbesondere zum automatisierten Kranumschlag zu erarbeiten und der Branche zur Verfügung zu stellen – ein Thema, das auch in kommenden Meetings weiterentwickelt wird.

Ein herzlicher Dank geht an das Team von SBB Cargo für die Einladung, die exzellente Organisation und die inspirierenden Einblicke!

Über AGORA Intermodal Terminals:

Die Arbeitsgruppe AGORA Intermodal Terminals wurde im Jahre 2011 aus einem EU-Projekt heraus gegründet. Der Ansatz dieser Arbeitsgruppe besteht darin, die Terminalbetreiber zusammen zu bringen, um damit den Informations- und Ideenaustausch und das gemeinsame Lernen zu fördern im Hinblick auf „Good Practices“ im Terminalmanagement, Steigerung der Terminalkapazitäten und Verbesserung der Interaktion mit den KV-Operateuren, Eisenbahnverkehrsunternehmen und anderen KV-Akteuren. Die zurzeit 20 Mitgliedsunternehmen betreiben über 60 KV-Terminals mit einer Gesamtkapazität von rd. 5 Mio. Ladeeinheiten. Das Sekretariat der AGORA wird von KombiConsult GmbH, Frankfurt am Main, betrieben.

Mehr Informationen unter: www.intermodal-terminals.eu