Nachrichten

50 Nachrichten (Alle)
Anzeige
01.12.2022
Digitale WeihnachstgrüßeDetails
28.11.2022
TEN-T Scan Med Korridor - Neuer Arbeitsplan durch den Europäischen Koordinator veröffentlichtDetails
25.11.2022
KI-Projekt KIBA gestartetDetails
28.10.2022
Neue Richtlinie zur Förderung von Umschlaganlagen durch die EU genehmigtDetails
18.10.2022
Consulting Expert Bahnbetrieb (M/W/D) gesucht!Details
09.05.2022
Neue EU Studie: Der Vertikalumschlag dominiert (zurecht) den intermodalen Verkehr in EuropaDetails
26.08.2021
Nexxiots Kingpin Monitor überzeugt europäische TerminalbetreiberDetails
30.06.2021
Projekt KV 4.0 präsentiert ErgebnisseDetails
30.06.2020
Ein Berufsleben für den Kombinierten Verkehr: Rainer Mertel geht in den wohlverdienten RuhestandDetails
19.02.2019
Messe transport logistic 2019 in MünchenDetails
01.07.2018
KombiConsult wieder an zwei Korridorstudien für die Entwicklung der Kernnetze des transeuropäischen Verkehrsnetzes beteiligtDetails
12.06.2018
2018 CEF Transport call for proposals (EN)Details
30.04.2018
TEN-T Scan Med Korridor - 3. Arbeitsplan durch den Europäischen Koordinator veröffentlichtDetails
09.02.2017
Messe transport logistic 2017 in MünchenDetails
09.01.2017
Neue Richtlinie zur Förderung von Umschlaganlagen in Kraft getretenDetails
30.11.2016
Terminal Interest Group AGORA feiert 10-jährigesDetails
01.12.2015
Aktuelle Analyse: EU Ziel für Verlagerung ist erreichbarDetails
23.10.2015
Warum wurde nichts aus bimodal?Details
23.10.2015
System mit eigenen SpielregelnDetails
22.10.2015
CONSULTANT LOGISTIKBERATUNG (M/W) gesucht!Details
01.10.2015
Die Revolution im Kombinierten Verkehr findet nicht stattDetails
01.09.2015
Die Intermodal Kolumne; Richtlinie 92/106/EG - das FundamentDetails
21.07.2015
Energieeffizienzrechner für KV-Terminals jetzt auch auditkonformDetails
15.05.2015
AGORA Online-Datenbank Europäischer KV-Terminals erweitert – bereits über 300 Terminals onlineDetails
23.04.2015
Spider Plus Projekt - Final ConferenceDetails
17.04.2015
Ökoeffizienz‐Rechner für KV Terminals (ITEC)Details
03.07.2014
COSMOS Projekt erfolgreich abgeschlossen – Infomaterial zur Final Conference verfügbar.Details
04.06.2014
Einladung zur COSMOS Final ConferenceDetails
01.03.2014
Study DEVELOPING MULTIMODAL FREIGHT TRANSPORT (MFT) AMONG THE OIC MEMBER COUNTRIES publishedDetails
19.10.2013
Zweiter „Round table“ fand im Rahmen des COSMOS Projektes in Prag am 19. September 2013 stattDetails
23.04.2013
Erstes „Round table“ Treffen des COSMOS Projektes in Ljubljana am 23. April 2013. Diesem folgte die erste „Intermodal Road Map“ für SlowenienDetails
28.02.2013
COSMOS Partner trafen Vertreter des bulgarischen Green Freight Transport Cluster in SofiaDetails
15.01.2013
2012 Report über den Kombinierten Verkehr in EuropaDetails
12.11.2012
Entwicklungskonzept Kombinierter Verkehr 2025 in DeutschlandDetails
19.09.2012
Marco Polo II Projekt „COSMOS“ erfolgreich gestartetDetails
28.09.2011
AGORA Online-Datenbank Europäischer KV-Terminals erweitert – bereits über 140 Terminals onlineDetails
14.09.2011
Marco Polo Information Day 2011Details
06.05.2011
Höhere Kapazitäten für zeitkritische Verkehre auf der SchieneDetails
01.12.2010
2010 Report über den Kombinierten Verkehr in EuropaDetails
01.11.2010
Terminal Interest Group AGORA setzt ihre Arbeit fortDetails
01.11.2010
CREAM übertrifft alle ErwartungenDetails
01.09.2010
Europäische Kommission beeindruckt von technologischen Entwicklungen des EU-Projektes CREAMDetails
01.09.2010
AGORA Terminaldatenbank onlineDetails
01.07.2010
CREAM Vorankündigungen: InnoTrans & CREAM SchlusskonferenzDetails
01.01.2009
2007 Report über den Kombinierten Verkehr in EuropaDetails
24.10.2008
„Die Fundamentalfaktoren sind absolut positiv“ – Ein Interview mit Rainer MertelDetails
18.04.2008
UIC legt Agenda 2015 für den Kombinierten Verkehr in Europa vorDetails
18.04.2008
„New Deal for Transport Infrastructure“

New Deal for Transport Infrastructure – Warum geht es beim Thema Verkehrsinfrastruktur so schleppend voran?

Von Rainer Mertel, Geschäftsführer KombiConsult GmbH, Frankfurt am Main

 

Seien wir ehrlich! Welcher Praktiker aus Güterverkehr und Logistik mag noch das aktuelle Mantra zur Verkehrsinfrastruktur hören:

 

  • Der europäische Güterverkehr insbesondere auf Schiene und Straße sieht sich zunehmend mit Kapazitätsengpässen konfrontiert.
  • Das erwartete weitere Wachstum des Sektors bis 2015/2020, das je nach Urheber der Prognose bei 50 bis 80% liegen soll, wird die Situation weiter verschärfen. Der Kollaps der Verkehrsinfrastruktur scheint programmiert.
  • Durch Optimierung könnten Straßen- und Schienengüterverkehrsunternehmen die vorhandene Infrastruktur effizienter nutzen und einen Teil des Mengenwachstums auffangen.
  • „Am Ende aller Tage“ sei jedoch ein massiver Ausbau der Verkehrswege praktisch in allen europäischen Staaten unabdingbar.

 

Die Betroffenen mögen dieses Mantra nicht mehr hören, nicht weil es unvernünftig wäre, sondern weil es an der Umsetzung fehlt. Dabei sind Wirtschaft und Politik einig, dass eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur einer der Schlüsselfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft jeden Landes darstellt. Auch gehört es zunehmend zum politischen Gemeingut, dass die Logistikwirtschaft zu den Wachstumsbranchen Europas zählt und immer mehr Arbeitsplätze schafft. Über wachsende Steuern und Abgaben könnte die Branche die von ihr benötigte Infrastruktur quasi im Payback-Verfahren selbst finanzieren.

 

In Kenntnis dieser Zusammenhänge werden dennoch in den meisten EU-Mitgliedsstaaten Infrastrukturinvestitionen, die auch oder vor allem den Bedürfnissen des wachsenden Güterfernverkehrs Rechnung tragen würden, zeitlich gestreckt oder gar unterlassen. Zur Begründung dienen tatsächliche oder vermeintliche Budgetrestriktionen und – zumindest nach Eindruck der Logistikwirtschaft – falsch gesetzte Prioritäten der Regierungen.

 

Der Kombinierte Verkehr Schiene-Straße leidet unter den Kapazitätsengpässen doppelt, da er die Infrastruktur beider Verkehrssysteme nutzt. Das europäische Schienennetz gibt sowohl für nationale wie auch internationale Ganzzugdienste immer weniger marktfähige Fahrplantrassen her. Und im Vor- und Nachlauf auf der Straße stehen die Kombi-Kunden zur Rush-hour mit den anderen Verkehrsteilnehmern vermehrt im Stau. Diesen Restriktionen stehen im Grundsatz glänzende Marktperspektiven gegenüber. Nach unseren Untersuchungen, die wir für die Internationale Eisenbahnvereinigung (UIC) im Rahmen des Projektes DIOMIS durchgeführt haben, könnte der unbegleiteten Kombinierte Verkehr in Europa im Vergleich zum Jahr 2005, als 125 Mio. Tonnen befördert wurden, das Gesamtaufkommen bis 2015 auf 268 Mio. Tonnen mehr als verdoppeln.

 

Warum geht beim Thema Verkehrsinfrastruktur also so wenig voran?

Nach meinem Eindruck tragen symmetrisch gelagerte Dilemmata auf Angebots- und Nachfrageseite der Verkehrsinfrastruktur zu diesem Stillstand bei:

 

  • Die Nutzer, die Verkehrsunternehmen, wissen zwar, dass sie sich selbst kei-nen Gefallen tun, wenn sie die Inanspruchnahme von Infrastruktur nicht optimieren. Als Gruppe sind die Nutzer aber darauf bedacht, Druck auf dem „Infrastrukturkessel“ zu halten und den Staat nicht aus seiner Verantwortung für den Ausbau der Netze zu lassen.
  • Politik und Verwaltung wiederum sind sich im Klaren, dass die Wettbewerbs-fähigkeit eines Wirtschaftsstandorts von einer leistungsfähigen Infrastruktur abhängt. Aber – unabhängig von Budgetzwängen – halten sie es nicht für zeitgemäß, nur noch in Hardware (Asphalt und Stahl) zu investieren. Analog zu Energie und Umwelt stehen auch Infrastrukturressourcen nicht unbe-grenzt zur Verfügung und müssen effizienter genutzt werden. Tageszeitbezogene Mautsätze oder die Verstetigung logistischer Ganglinien stehen deshalb im Fokus.

 

Beide Seiten – Politik und Wirtschaft - haben nachvollziehbare Argumente. Jede scheint aber das Gefühl zu haben, dass – wenn sie ihre Position verlässt – den Druck von der anderen Seite wegnimmt.

 

Wie könnte man aus dieser Konfrontation herauskommen?

 

Viel versprechend scheint mir die Beschäftigung mit dem in den letzten 25 Jahren in Vergessenheit geratenen Prinzip der Reziprozität (Gegenseitigkeit) - ein Prinzip, mit dem Ökonomen und Soziologien vertraut sind. Im Kern geht es darum, dass jede Partei der anderen anbietet und sich auch dazu verpflichtet, Schlüsselkomponenten aus dem „Katalog“ der Forderungen innerhalb einer definierten Periode zu erfüllen. Es handelt sich also um einen „Deal“ mit Zielvereinbarungen auf Gegenseitigkeit. Im Hinblick auf die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur sollten Regierungen zum Beispiel ein bestimmtes Investitionsvolumen für Vorhaben, die für die Güterverkehrswirtschaft relevant sind, zusagen. Im Gegenzug würde sich die Gruppe der Nutzer verpflichten, durch spezifische Aktionen innerhalb eines definierten Zeitraums die Effizienz der Infrastrukturbenutzung um einen bestimmten Prozentsatz zu verbessern.

 

Die „Agenda 2015 für den Kombinierten Verkehr In Europa“, die wir mit der UIC im Rahmen des Projektes DIOMIS erarbeitet haben, ist genau von diesem Prinzip geleitet. Eisenbahnen und Kombi-Operateure können etwa durch trassensparende Produktionssysteme, die Vereinheitlichung von Prozessen, Qualitätssicherung, eine verbesserte Betriebsorganisation und den Einsatz von Kapazitätsmanagementsystemen Mehrverkehre im bestehenden Schienennetz generieren. Um das Volumen bis 2015 zu verdoppeln, müssten die Staaten aber in zusätzliche Infrastruktur investieren.

 

Der Entwurf des deutschen „Masterplan Güterverkehr und Logistik“ enthält in ähnli-cher Weise Elemente einer Vereinbarung zwischen Staat und Wirtschaft. So erkennt der Verkehrsminister an, dass die Mittel für Infrastrukturinvestitionen deutlich aufgestockt werden müssen oder dass durch Telematik und eine verbesserte Baustellenorganisation die Kapazität der Fernstraßen effizienter genutzt werden kann. Von den Verkehrsunternehmen wird auf der anderen Seite erwartet, dass sie ihre Logistikkonzepte und Betriebsorganisation überprüfen, um die Netze gleichmäßiger auszulasten.

Hier fehlt es eigentlich nur an den Unterschriften von Staat und Wirtschaft. Kritiker mögen einwenden, dass wird wegen der Vielfalt der Beteiligten nicht funktionieren. Aber hier sehe ich neben „Pionierunternehmen“, die proaktiv handeln, die Verbände als Vertreter der Mitgliedsunternehmen in der Verantwortung. Warum sollte also bei der Verkehrsinfrastruktur nicht möglich sein, was etwa beim Recycling von Verpackungen oder bei der europäischen Automobilindustrie (Reduzierung des Schadstoffausstoßes von PKW) gelang.

 

Nach meinem Eindruck sind die gesellschaftlichen Herausforderungen, wie sie bei der Entwicklung und Nutzung der Verkehrsinfrastruktur, aber auch bei anderen Themen wie dem Klimaschutz bestehen, nicht mehr allein durch eine „klassische“ Regulierungs- und/oder Investitionspolitik der Staaten zu lösen. Es bedarf vermutlich häufiger derartiger „New Deals“ oder Verträge zwischen Wirtschaft und Staat auf Gegenseitigkeit.

Schliessen
27.02.2007
Veranstaltungshinweis: BRAVO-Abschlusskonferenz am 17. und 18. April 2007 in MünchenDetails
15.01.2007
Start des EU-Forschungsprojektes CREAMDetails