Neue EU Studie: der Vertikalumschlag dominiert (zurecht) den Intermodalen Verkehr in Europa

Intermodaler Transport trägt dazu bei, die europäischen und deutschen Klimaziele zu erreichen, indem Güterverkehre von der Straße auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene, Wasserstraße oder Kurzstreckenseeverkehr verlagert werden. Hierfür werden leistungs- und wettbewerbsfähige Umschlageinrichtungen benötigt. Neben den seit Jahrzehnten bewährten sind über die Jahre neue Technologien hinzugekommen, die um die Gunst der Nutzer ringen. Dabei geht es nicht nur um den Wettbewerb untereinander, sondern darum, mit ausgeklügelten Systemen zusätzliche neue Verkehre von der Straße zu verlagern.

Doch welche intermodale Umschlagstechnologie ist eigentlich für meine Transporte die beste?

Dieser Frage ist im Auftrag der Europäischen Kommission ein Team aus PwC und KombiConsult im Rahmen der Studie „Comparative evaluation of transhipment technologies for intermodal transport and their cost“ nachgegangen. Untersucht wurden 16 am Markt etablierte Umschlagstechnologien für verschiedene Ladeeinheiten und Transportketten, so dass insgesamt 39 Kombinationen jeweils für die Transportentfernungen von 600 bzw. 1.000 km dargestellt wurden.

Der Vergleich fand anhand modellhafter Transportketten statt. Die zugrundliegenden Basisannahmen wurden mit der Europäischen Kommission festgelegt. Die technischen und finanziellen Eingangsgrößen der betrachteten Technologien wurden in enger Abstimmung mit den jeweiligen Anbietern und Nutzern erfasst. Die Vergleichbarkeit wurde zudem erhöht, weil keine finanzielle Förderung für Bau, Beschaffung und Betrieb berücksichtigt wurde.

Ergebnis der Studie

Im Ergebnis der Studie zeigt sich, dass die Portalkrantechnologie nicht nur fest im Markt verankert ist, sondern in den betrachteten Transportketten auch einen Wettbewerbs- und Kostenvorteil gegenüber den anderen Technologien für kranbare Ladeeinheiten auf allen Verkehrsträgern bietet. Speziell für den Umschlag von Sattelanhängern auf die Schiene zeigte sich, dass das höhere Eigengewicht und geringfügig höheren Anschaffungskosten des kranbaren Trailers durch die Vorteile des Vertikalumschlags mit einfachen Wagentechnologien deutlich kompensiert werden.

Bezogen auf die Umschlags- und damit auch die gesamte Transportdauer muss sich der Portalkran allerdings neueren Technologien, die einen simultanen Umschlag mehrerer Ladeeinheiten ermöglichen, geschlagen geben. Hier stechen insbesondere die horizontalen Umschlagtechnologien für Sattelanhänger und Sattelzüge zwischen Straße und Schiene mit besonders kurzen Umschlagszeiten hervor.

Ebenso ermöglichen einige Wagentechnologien oftmals bessere Lademaße als herkömmliche Taschenwagen.

Im Vergleich mit dem reinen Straßenverkehr werden mit zunehmender Transportentfernung zudem die Kostenvorteile intermodaler Transportketten deutlich. Die positiven Effekte steigen weiter, wenn zusätzlich die externen Kosten der Transporte mitberücksichtigt werden.

Alle Ergebnisse sind differenziert zu betrachten. Die gewählte Modellumgebung ermöglicht zwar den Vergleich der Technologien, allerdings schlagen sich Änderungen der Modellparameter unmittelbar in den Ergebnissen nieder.

Download der Studie und Kontakt

Die Zusammenfassung und die gesamte Studie gibt es zum Download unter den folgenden Links:

KombiConsult ist auf den intermodalen Verkehr spezialisiertes Beratungsunternehmen und unterstützt institutionelle Kunden und Wirtschaftsunternehmen in der Optimierung intermodaler Transportketten.

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